Dienstag, 28. November 2006

Rosige Zukunft

Am Tag meines Geburtstags fand ich genau eine Karte in meinem Briefkasten: Sie war von einer Apotheke, von der ich mir mal eine Kundenkarte hatte aufschwatzen lassen und die deshalb meine Daten hatte. Gut dass ich keine Katzen mag, ich hätte sonst Angst als einsame alte Frau zu enden, die - wenn sie tot in ihrer Wohnung liegt - von ihrer hungernden Katze angefressen wird.

Montag, 13. November 2006

Falscher Film

Letzten Donnerstag wollten wir mal so richtig sexy ausgehen und zwar dorthin. Doch irgendwas lief falsch: „Ladies Club“ war nicht, stattdessen fand in dem schicken Club das Event einer asiatischen Autofirma statt. Autohändler aus der Provinz bevölkerten die weißen Pornosofas. Diese Menschen trugen Schnauzer und kurzärmlige Hemden. Das war so sexy wie es klingt - provinzielle Autohändler statt strippender Jungs.

Ich habe seit einigen Wochen das beunruhigende Gefühl, mein Leben ist gar nicht die 8. Staffel von Sex and the City, sondern ein unveröffentlichter Woody Allen Film ...

Freitag, 10. November 2006

Alzheimer?

Gestern einen Tagebucheintrag aus dem April gelesen. Beklage dort, dass sich die Herren S., A. und M. nicht bei mir melden. Hm. Ich kenne keinen M. Denke lange darüber nach. Aber nein: Ich kenne ganz sicher keinen M.! Lese Tagebucheintrag eine Woche früher, da stehts: M. ist der Arbeitskollege meines Freundes K. Wir haben einen lustigen, weinseeligen Abend in K.s Wohnung verbracht und danach habe ich meine Telefonnummer für M. auf dem Küchentisch liegen lassen, all meinen Freundinnen von ihm erzählt (ein super Mann!) und dann zwei Wochen gejammert, weil er nicht anruft. Hab ich’s verdrängt? Geb ich zu vielen Männern meine Nummer? Ist was mit meinem Gedächtnis? Aber ich werd doch erst 31 ...

Ich mache mir Sorgen.

Dienstag, 24. Oktober 2006

I Say No

Neulich traf ich eine Freundin meiner Mutter. Als die unvermeidliche Freund-Frage aufkam, und ich nichts zu vermelden hatte, sagte sie, wir jungen Frauen seien einfach zu anspruchsvoll. Da fiel mein Blick auf den Typen neben ihr, ihr Ehemann, und plötzlich war mir klar, was sie mir sagen wollte: Dass sie und all die anderen Ehefrauen sich ja auch irgendwann mal entschieden hätten und nun, nach Jahrzehnten, damit lebten, jeden Morgen neben einem dickbäuchigen Wesen aufzuwachen, dem Haare aus der Nase wachsen und seltsame Gerüche aus dem Mund kommen und wer weiß wo sonst noch raus. Dass sie sich diesem Schicksal gefügt hätten und es seit 25 Jahren aushielten. Auch wenn der Mann nach drei Glas Rotwein gern mal einer jungen Frau an den Arsch fasst. Das alles las ich aus ihren Kommentar und ihrem Blick, der resigniert-abschätzig auf mir ruhte und zu mir sagte: Ihr jungen Dinger, ihr kommt schon noch runter von eurem hohen Ross, wenn das Ticken der biologischen Uhr erst lauter wird und … ich dachte: Nein.

Oh nein!

Sonntag, 1. Oktober 2006

Geliebte Lyrics, I

Breeze

My heart is leaving you
It says goodbye
Disappearing from you tonight
Not a breeze is gonna
Pass you by

There are sailingboats
There are ships
Broken rafts adrift
I'm jumping on whatever's passing by

I've blown the candle out
That you forgot
I've made sure that

The door is shut
I don't think you're ever
Coming back

My heart is leaving you
It says goodbye
Disappearing from you tonight
Not a breeze is gonna
Pass you by


Sophie Zelmani, 2002

Samstag, 30. September 2006

Kurzer Ruhm

Neulich bin ich das erste Mal in einer Limousine nach Hause gefahren worden. Während das große schwarze Gefährt durch die nächtlichen Straßen Berlins rauscht, komm’ ich mir vor wie ein Hollywoodstar oder wie Julia Roberts in Pretty Woman. Mindestens. Als wir uns meiner Straße nähern, fragt der Fahrer (mit Mütze!) leicht irritiert: „Gibt’s hier denn ein Hotel?“ „Äh, nein, ich wohne hier.“ Auf die Horden junger Menschen auf den Bürgersteigen deutend, sagt er: „Ganz schön viel Trubel hier.“ Ich, den Kommentar als Wertschätzung meiner hippen Wohngegend missverstehend, erwidere stolz: „Ja, und das müssten Sie hier mal am Wochenende sehen….“ Nach einem Moment der Stille murmelt er: „Na ja, dafür sind wahrscheinlich die Wohnungen billig.“ Ich fühl mich hinten auf meinem Ledersitz plötzlich nicht mehr wie ein Hollywoodstar, dafür aber immer noch wie Julia Roberts in Pretty Woman, ... nur irgendwie in der falschen Szene.

Donnerstag, 28. September 2006

Hm, ...

„Einmal Sehnsucht, bitte“, sag ich zu dem Mann an der Kinokasse.
„Sehnsucht ist ausverkauft“ sagt der Mann und schaut mich aus tiefblauen Augen eine Sekunde zu lange an ... und bevor ich mich versehe, sage ich: „Da bin ich mir nicht so sicher…“
„Wie bitte?“ fragt der schöne Mann.
„Äh, dann einmal in den Süden, bitte“, stottere ich.

„In den Süden“ ist ein Film über einsame mittelalte Frauen und Sextourismus auf Haiti. So wird das nie was … und überhaupt:

Was sagt es uns, dass ein Film namens Sehnsucht ausverkauft ist?

Mittwoch, 27. September 2006

COMMON SENSE

Zu später Stunde kommt die montenegrinische Putzfrau in sein Büro im UN Hauptquartier.

„Why you still working? Is late!”
“I have to finish a report.”
“Ah, you and your meaningless words nobody understands. Even you do not understand.”
“Er, well …it is a report on aid effectiveness.”
“You always write reports, but you cannot even bring tents to this place in … er … I saw it in TV …. er, in Africa … people need tents, you cannot even bring tents to the people! You and your meaningless words … “

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